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Tipps für eine gewaltfreie Erziehung

Auch Eltern machen Fehler. In der Erziehung der Kinder kann man an die eigenen Grenzen geraten und auch einmal überfordert sein. Dennoch ist das längst keine Rechtfertigung, die Hand zu erheben. Im Gegensatz gibt es für eine Erziehung ohne Gewalt gleich mehrere gute Gründe, vor allem die Durchbrechung des Teufelskreises. Experten haben einige Tipps, wie man das umsetzen kann und stehen auch konkret mit Rat und Tat zur Seite. Dass es Hilfe gibt, darüber klärt eine umfassende Kampagne des Landes Salzburg auf.

 

Kinder, die ohne Gewalt aufwachsen, haben höhere Chancen, zu selbstbewussten und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten heranzuwachsen. Durch kurze Erklärungen statt Strafen kann ein Kind sein Verhalten ändern. Mit Gewalt in der Erziehung hingegen machen Kinder die Erfahrung, dass es in Ordnung ist, anderen weh zu tun. Doch dieser Teufelskreis kann durchbrochen werden, hier einige Tipps dafür.

Tipps für eine gewaltfreie Erziehung

Es ist nicht immer einfach, aber ein paar Grundregeln können verhindern, dass die Hand ausrutscht:

  • Treffen Sie klare und haltbare Absprachen mit Ihrem Kind
  • Schenken Sie Ihrem Kind Zeit und schalten Sie Ihr Handy auf lautlos
  • Erarbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Alternativen für sein Verhalten, anstatt es zu bestrafen
  • Überlegen Sie sich andere Wege, um Ihre Wut abzuleiten
  • Erwachsene sind Vorbilder für unsere Kinder. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich in kritischen Situationen richtig verhält
  • Auch Eltern machen Fehler. Es ist kein Zeichen von Versagen, sich Hilfe zu holen, wenn man nicht mehr weiter weiß

Ich werde meinem Sohn keine Gewalt antun ... weil ich ihn liebe.

Ein Vater

 

Auch der Klapps auf den Po ist verboten und schadet dem Kind.

Psychologin Simone Raab

Ausdruck von Überforderung

Eigene familiäre Erfahrungen, psychische Erkrankung, chronische Überforderung und Existenzängste verringern die Fähigkeit zur Selbstkontrolle und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Gewalthandlungen. Wenn die Schwelle überschritten wird und sich dieser Druck in Gewalt äußert, liegt es in der persönlichen Verantwortung der Personen, möglichst schnell Hilfe zu suchen.

Gewalt ist kein erzieherisches Mittel

Wer Gewalt aber für richtig oder zumindest nicht schädlich hält, wird sie auch selber eher anwenden. Auch durch beschwichtigende Erziehungstipps von Außenstehenden wird die Hemmschwelle, in Stresssituationen Gewalt anzuwenden, niedriger.

Hartnäckige und längst widerlegte Mythen

Zahlreiche Mythen in diesem Zusammenhang halten sich hartnäckig. Sätze wie: „Ein Klapps auf den Po hat noch niemandem geschadet“ oder „Man kann ein Baby auch mal schreien lassen“ fallen immer wieder auch heute noch. Simone Raab vom Psychologischen Dienst der Kinder- und Jugendhilfe Land Salzburg tritt dem entschieden entgegen: „Auch diese vermeintlich kleineren Formen von Gewalt sind verboten und wissenschaftlich nachgewiesen schädlich für die Entwicklung des Kindes.“ REP_210625_50 (grs/mel)