Erhebungen haben jedoch gezeigt, dass der Schutzwald vielerorts in einem sehr schlechten Zustand ist und seine Funktion nur mehr mangelhaft erfüllen kann. Die Ursachen dafür liegen in der flächigen Überalterung und der fehlenden oder mangelhaften Verjüngung des Gebirgswaldes. Diese sind anfällig gegen Schneedruck, Windwurf und andere Gefährdungen.
Aufgrund des mangelhaften Schutzwaldzustandes wurde in Zusammenarbeit mit dem Forsttechnischen Dienst der Wildbach- und Lawinenverbauung flächendeckend der Verbesserungsbedarf hinsichtlich Pflege und Verjüngung erhoben. In diesem Schutzwaldkonzept sind alle Waldflächen ausgewiesen, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzwirkung erforderlich sind. Eine Dringlichkeitsreihung der notwendigen Maßnahmen dient zur Steuerung der Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen. Bei etwa 40 Prozent der Schutzwaldflächen ist Handlungsbedarf zur Wiederherstellung der Schutzwirkung gegeben.
Derzeit gibt es etwa 20 laufende flächenwirtschaftliche Schutzwaldsanierungsprojekte. Diese werden in Zusammenarbeit mit der Wildbach- und Lawinenverbauung abgewickelt und mitfinanziert und umfassen eine Gesamtfläche von zirka 4.000 Hektar. Darüber hinaus werden bei etwa 50 Schutzwaldsanierungs- und Hochlagenaufforstungsprojekten im kleineren Rahmen zirka 3.000 Hektar Schutzwald verbessert. Innerhalb der nächsten zehn Jahre sollten demnach 37.000 Hektar dringend saniert werden.
Die Pflege, Nutzung und Verjüngung im Schutzwald sind um vieles schwieriger und aufwendiger als im Wirtschaftswald. Die Waldbesitzer sind wirtschaftlich und technisch oft nicht in der Lage, die notwendigen Maßnahmen durchzuführen. Die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der erforderlichen Schutzfunktion ist aber von hohem öffentlichen Interesse. Daher werden die Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzfunktion aus öffentlichen Mitteln gefördert.
Wichtigste Sanierungsmaßnahmen: