Gut Ding braucht Weile. Dieses Motto trifft zweifelsohne auch auf das größte zusammenhängende Schutzgebiet der Alpen und Mitteleuropas zu. Noch lange bevor am 21. Oktober 1971 die Verträge zur Nationalpark-Errichtung unterzeichnet wurden, legte der Landtagsabgeordnete und zeitweilige Landeshauptmann-Stellvertreter August Prinzinger junior 1913 den Grundstein mit dem Kauf von elf Quadratkilometern Land im hinteren Stubachtal. Das Ziel von damals ist auch nach über 100 Jahren unverändert: Charakteristische Landschaften der Hochalpen als Schutzgebiete zu retten und zu bewahren.
Bewegte Geschichte
Eine Erweiterung des Gebiets stand schon sehr früh im Raum, allerdings verhinderten dies der Erste Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise. In den nächsten Jahrzehnten folgten als Meilensteine unter anderem der Widerstand gegen ein großes Wasserkraftwerk aller Tauernbäche in den 1920ern, eine abgewendete Seilbahn in den 1930er-Jahren und der Schutz der Tauerntäler im Jahr 1958 vor der offiziellen Unterzeichnung der Vereinbarung durch die Landeshauptleute von Kärnten, Tirol und Salzburg im Jahr 1971.
Mindestabstand ist keine Hürde
Heute sind die teilnehmenden Länder, Gemeinden und Nationalparkmitarbeiter mit viel Fleiß und Herzblut dabei, die uralte Natur- und Kulturlandschaft nachhaltig zu nützen und zu erhalten. Der Trend hin zu nachhaltigem und möglichst naturnahem Tourismus hat den Nationalpark in den vergangenen Jahren zu einem regelrechten Besuchermagnet gemacht. Trotz Corona steht das Erlebnis weitgehend für alle offen - auf dem riesigen Areal ist der Mindestabstand kein Thema.
Geburtstage gehören gefeiert
Zum runden Jubiläum hat die Nationalparkverwaltung ein vielseitiges Festprogramm geplant. Am 24. Mai, dem Tag der Parke, gibt es kostenlosen Eintritt in zahlreiche Ausstellungen, beispielsweise im Schaubergwerk Hochfeld in Neukirchen. Geführte grenzüberschreitende Wanderungen stehen zwischen Juli und Oktober auf dem Plan, unter anderem die Nationalfeiertagswanderung am 26. Oktober. Den bildgewaltigen Abschluss zum 50er bilden zwei Universum Episoden am 28. September und 5. Oktober, jeweils um 20.15 Uhr in ORF II.

Unter dem Motto ‚Schützen und nützen‘ funktioniert das Zusammenspiel von Natur, sanftem Tourismus und den Grundbesitzern im Nationalpark Hohe Tauern schon seit fünfzig Jahren hervorragend.
Landesrätin Daniela Gutschi
Eine österreichweite Berühmtheit
Schon im Vorfeld des Jubiläums wurde zum Thema Nationalparks eine österreichweite Umfrage in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind erfreulich: 98 Prozent der Teilnehmer kennen den Begriff „Nationalpark“ und der österreichweit mit großem Abstand bekannteste ist das Schutzgebiet in den Hohen Tauern. 65 Prozent der Österreicher können ihn spontan aufzählen, gestützt erkennen ihn sogar 85 Prozent. Die restlichen fünf Naturreservate in Österreich folgen mit Respektabstand. „Natur erlebbar machen, das ermöglicht die enge Zusammenarbeit zwischen der Nationalparkverwaltung und Ferienregion. Dass so viele unsere Hohen Tauern kennen, ist das beste Zeugnis“, zeigt sich Landesrätin Daniela Gutschi beeindruckt.
Unsere Gäste und Besucher schätzen seit jeher die einzigartige Landschaft des Nationalparks.
Michael Obermoser, Aufsichtsratsvorsitzender Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern
Repräsentative Umfrage
Für die Erhebung wurden 1.000 Teilnehmer im Alter von 18 bis 69 Jahren aus ganz Österreich zum Thema befragt. 95 Prozent davon wissen, dass es in Österreich Nationalparks gibt, 90 Prozent verbinden damit den Schutz von Naturlandschaften, Tieren und Pflanzen sowie des österreichischen Naturerbes.
Nationalpark als Langzeitprojekt
Auch Michael Obermoser, Aufsichtsratsvorsitzender der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern freut sich über die Bestätigung: „Die langjährigen länderübergreifenden Partnerschaften der gemeinsamen Kommunikationsaktivitäten im Nationalpark Hohe Tauern tragen Früchte. Eine stark steigende Nachfrage zu Urlaubsangeboten in den naturnahen Erholungsräumen mit den Kernthemen Gesundheit und Bewegung kann quer durch alle Altersschichten beobachtet werden.“ REP_210505_149 (luk/mel)