Glitzernde Hänge. Unberührter Tiefschnee. Weiße Gipfel, blauer Himmel. Davon träumt jeder Skitourensportler, heuer scheint die Sehnsucht besonders groß, denn die Liftparkplätze waren schon vor der Öffnung der Seilbahnen voll. Im freien Gelände allerdings, da lauert die weiße Gefahr - sie täuscht durch ihre Schönheit und ist leider nicht offensichtlich. „Viele Skitourengeher sagen, dass sie ja eh nur einer angelegten Spur nachgehen würden und dafür nicht viel Wissen zur Lawinenthematik bräuchten“, erzählt Bergführer Sepp Schiefer. „Doch bei der anschließenden Abfahrt will dann doch jeder seine eigene Spur ziehen.“
Das beste Bild geht oft vor Vorsicht
Unterschiedlichste Bilder aus Werbung oder sozialen Netzwerken verlocken zu Leichtsinn „Das Posten von eindrucksvollen Aufnahmen einer Winterlandschaft, das verleitet leider auch häufig dazu, dass man nicht so sehr das Gelände im Blick hat, sondern viel mehr auf die optimale Kameraeinstellung schaut. Und so fahren viele einfach einer weißen Spur nach. Doch nicht unbedingt jede Spur führt ins Glück.“ Planung, Ausrüstung, die Kenntnis, wie man damit umgeht, und die entsprechende physische Verfassung sowie das Können - das alles ist überlebenswichtig im Tiefschnee.

Viele kommen mit der neuen Ausrüstung aus dem Sportgeschäft und haben keine Ahnung. Das ist, wie wenn man ein Auto kauft und keinen Führerschein hat.
Bergretter Sepp Schiefer
Gesicherte Informationen sind lebenswichtig
Sorgen bereitet Sepp Schiefer nicht nur, dass ein gutes Bild die Vernunft oft übertrumpft, auch die Skitourentipps auf den Social Media-Kanälen sind nicht immer die besten. Schiefer rät dazu, nur gesicherte Informationen über offizielle amtliche Seiten, wie durch den Lawinenwarndienst einzuholen: „Natürlich muss man das auch erst interpretieren können. Trotzdem sollte es tägliches Brot für Skitourengeher oder Variantenfahrer sein, dass man die Infos zur aktuellen Lage am Vortag checkt. Die Lesbarkeit dieser Berichte wurde außerdem in den vergangenen Jahren enorm verbessert“, betont Schiefer, der selbst auch Mitglied der Lawinenwarnkommission beziehungsweise deren Ausbilder ist.
Vor der Skitour
- Lawinenlagebericht und Wetterbericht studieren
- Route genau planen
- Zeitplan aufstellen und möglichst einhalten
- Kondition und Wissen der Bergkameraden mitbedenken
- Ausrüstung überprüfen - am wichtigsten die gesamte LVS-Ausrüstung
- Einen Plan „B“ parat haben
- Rücksack vollständig packen
- Nachricht hinterlassen, wo man sich aufhält
- All das und noch mehr kann man bei den alpinen Vereinen erlernen. Das ist nicht nur ein wertvolles Angebot für Anfänger, sndern auch „alte Hasen“ erfahren in den Kursen wervolle Tipps.
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