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Neue Profis für den Einsatzstab

Im Lungau herrscht de facto Ausnahmezustand. Bergrettung und Feuerwehr melden mehrere Lawinenabgänge. Menschen sind verschüttet und wichtige Verkehrsverbindungen sind gesperrt. Die Einsatzorganisationen sind alarmiert und der Einsatzstab des Bezirks tritt zusammen. Im Stabsraum klingeln die Telefone, Schritt für Schritt und systematisch werden die Schadensereignisse abgearbeitet. Der Auftrag ist eindeutig: Menschenleben retten und den Betroffenen rasch Hilfeleistungen zukommen lassen. Das iwar das Übungsszenario für mehr als 20 Personen, die kürzlich ihre Ausbildung für den Landeseinsatzstab abgeschlossen haben.

 

Eisregen, Lawinen, Sturm, verletzte und abgängige Personen sowie gesperrte Verkehrswege. Die Übungsannahme fordert die rund 20 Teilnehmer. Es sind Landesbedienstete, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bezirkshauptmannschaften sowie Mitglieder vom Roten Kreuz sowie Wasser- und Bergrettung. "Das ist auch wichtig, denn nur so können wir den Ernstfall annähernd simulieren. Wenn die Katastrophe eintritt, müssen die Mitglieder in den Behördenstäben das Gelernte dann in die Praxis umsetzen“, betont der der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes, Markus Kurcz.

Umfassende Ausbildung

Für Markus Kurcz ist die Teilnahme an der Ausbildung keine Selbstverständlichkeit. „Die Teilnehmer machen das freiwillig und der Dienstgeber Land Salzburg, private Firmen sowie Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen stellen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Summe mehr als eine Woche dafür ab. Das ist sehr wichtig, denn wenn ich Profis haben möchte, muss ich diese auch gut und fordernd aus- sowie fortbilden. Diese strukturierte Ausbildung sowie auch regelmäßige Fortbildungen stellen sicher, dass wir die Sicherheit und Alltagsnormalität im Bundesland im Krisen- und Katastrophenfall gewährleisten können“, so Kurcz.

Haslauer: „Im Einsatz für Salzburg.“

Zur Bedeutung des behördlichen Katastrophenschutzes und der professionellen Arbeit der Einsatzstäbe sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer: „Im Krisenfall kann sich die Bevölkerung auf die professionelle Arbeit der Landesbediensteten, Mitarbeitenden in den Bezirkshauptmannschaften sowie den Einsatzorganisationen absolut verlassen – sie sind im Einsatz für das Land. Ihre Ausbildung für den Landeseinsatzstab ist dabei ein ganz wichtiger Aspekt. Denn in Extremsituationen zählt jede Minute und der Lehrgang des Katastrophenschutzes bildet eine hervorragende Grundlage.“

Die teilnehmenden Personen engagieren sich ihn ihrer Freizeit für die Sicherheit der Bevölkerung in Salzburg.

Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes des Landes

Informationen für die tägliche Arbeit

Einer der Teilnehmer ist Peter Altendorfer, er leitet das Referat Ländliche Entwicklung in der Abteilung 4. „Die Stabsausbildung ist sehr interessant für mich. Mein Referat beschäftigt sich unter anderem auch mit der Lebensmittelversorgung im Krisenfall. Hier einen fundierten Einblick zu erhalten, wenn es ernst wird, ist sehr wertvoll. Die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Sachgebieten hat im Übungsszenario sehr gut funktioniert. Wir konnten alle unsere gesteckten Ziele erfolgreich erreichen“, sagt Altendorfer, der bei der Übung die Rolle des Einsatzleiters übernommen hat.

Echte Teamarbeit

Marion Klausner arbeitet als Assistentin des Pongauer Bezirkshauptmannes Harald Wimmer. „Gerade im Krisenfall ist es wichtig zu wissen, an welchen Stellschrauben man drehen muss, das ist auch für meine Tätigkeit relevant. Aus diesem Grund war die Ausbildung für mich sehr wertvoll. Gemeinsam hat sich unsere Gruppe zu einem echten Team entwickelt und die Aufgaben gut gemeistert“, so Klausner.

Knowhow für die eigene Organisation

Der Bischofshofener Markus Gewolf ist seit rund 25 Jahren aktiv bei der Salzburger Wasserrettung, seit rund 15 Jahren ist er für die Öffentlichkeitsarbeit der Rettungsorganisation verantwortlich. „Die Stabsausbildung ist für mich sehr wertvoll. Vor allem wenn wir als Verbindungsorgan zur Behörde einrücken müssen. Auch für den internen Betrieb der Wasserrettung konnte ich viel mitnehmen. Die Großschadensereignisse, wie Hochwässer oder Muren, werden leider immer mehr, daher bilden wir uns ständig fort und vernetzen uns mit dem Land und anderen Organisationen“, so Gewolf.

Authentische Gegenspieler

Bei der Übung hatten sechs Personen, die so genannte Einlagenzelle, eine besondere Rolle. Sie übernahmen die Rolle von Behörden, Medien, Unternehmen oder auch Einsatzorganisationen. Erfahrene Katastrophenschützer, wie Michael Waldner von der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Polizei, des Bundesheeres, des Landesfeuerwehrverbandes, Bergrettung sowie Rotes Kreuz, ermöglichten ein authentisches Übungsszenario. Und sie haben den neuen Stabsmitgliedern nichts geschenkt, sie sehr gefordert. REP_240712_90 (msc/mel)