Auch so klingt Schule: Es hämmert, klopft, rasselt. Funken sprühen vor der Schweißbrille, mit einem satten Surren startet die Fräsmaschine. Die 15-jährige Julia ist mit Eifer bei der Arbeit. „Drehen, Fräsen, Schweißen – das ist genau meins. Auf einem Bauernhof gibt es immer etwas mit Metall zu tun“, findet die Schülerin aus Untertauern. „Wir können mehr Gruppen gleichzeitig betreuen, und das auf größeren und besseren Maschinen“, erklärt ihr Holztechnik-Lehrer Hubertus Wieland. „Jetzt haben wir einen guten Stand erreicht, um die Schüler nach dem neuen Lehrplan unterrichten und sie gut ausgebildet ins Berufsleben entlassen zu können.“
Schule der Gerüche
Man kann förmlich riechen, in welcher Werkstatt man sich gerade befindet. Der Selchgeruch in der Metzgerei, in der Käserei frischer Milchduft, süßliche Aromen in der Obstverarbeitung, bevor einen der warme Holzgeruch in der Tischlerei einfängt und es nebenan metalllisch in der Nase kitzelt.
Schüler reden mit
Leonhard Moser aus Mariapfarr hat hier sein erstes Joghurt selber hergestellt. „Heidelbeer und Marille-Roggen“, verrät der 16-Jährige, der sein neues Wissen im heimatlichen Mutterkuhbetrieb einsetzen kann. Die neuen Werkstätten empfindet er als „wesentlich geräumiger und angenehm zu arbeiten. Wir haben hier oben im zweiten Stock viel mehr Tageslicht.“ Und was er besonders toll findet: „Wir werden im Unterricht nach Verbesserungen gefragt, die dann auch umgesetzt werden.“

Wir wollen die Schule noch stärker als regionales Kompetenzzentrum in den Mittelpunkt rücken.
Dir. Mathias Gappmaier
Das erste Verkaufsgespräch in echt
Um die erzeugten Produkte auch gut veredeln und vermarkten zu können, ergänzt ein Raum für Produktpräsentationen und Verpackung sowie für den Gegenstand Ernährung und Haushalt mit einem Küchenblock das Angebot - auch für Anbieter von außerhalb. Schülerinnen und Schüler üben hier Verkaufsgespräche. Seit 2015 steht die Produktveredelung ganz oben auf dem Lehrplan.
Ohne Flächenfraß
Der Bau kommt mit wenig Verkehrsflächen aus und „frisst“ dank mehrerer Geschoße wenig Grund. Überdachte Sitznischen bieten Rückzugsorte. Auch bei der Energieversorgung ist die Schule auf der Höhe der Zeit. Geheizt wird mit Fernwärme aus der Tamsweger Genossenschaftsanlage, auf dem Werkstättendach wurde die Leistung der bisherigen Photovoltaikanlage verfünffacht.
Top-Ausbildungszentrum für die Region
„Der Lungau hat damit ein Top-Ausbildungszentrum, das eng mit der Bevölkerung – insbesondere im Lebensmittelhandwerk - zusammenarbeitet. Es ist gleichzeitig ein Vorzeigebeispiel, wie man mit der vorhandenen Fläche einen Mehrwert für Schüler und Lehrer schafft“, ist Landesrat Josef Schwaiger stolz auf die Lungauer LFS, eine von vier in Salzburg.