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Erbhof verbindet Generationen

Exakt 381 Jahre bewirtschaften die Generationen einer Familie das Pfarrhubgut in Thalgau. Dafür gab es vor kurzem für Christine und Martin Haas die Auszeichnung „Erbhof“. Für die Bauersleute weitaus mehr als „nur“ eine Tafel an der Wand und eine Urkunde in der Hand. Da geht es ihnen ähnlich wie allen Familien, die die Erbhöfe in Salzburg hoch halten - mit viel Herzblut. Denn Landwirtschaft ist bei ihnen mehr als Arbeit und weitaus mehr als Besitz - es ist ein Lebensgefühl.

 

​Das Sterzl- und Pfarrhubgut – so heißt der Bio-Bauernhof in Thalgau ganz genau – ist seit exakt 381 Jahren in Familienbesitz. Die Namen – Gastager, Fuchsberger und Haas - haben sich im Laufe dieser vier Jahrhunderte geändert, die Familie blieb die selbe. „Ehrlich gesagt haben wir uns damit gar nicht so beschäftigt, aber als es heuer hieß, wir bekommen die Auszeichnung, haben wir uns sehr gefreut", so Christine und Martin Haas. Sie versuchen, den „Geist" des Erbhofes schon lange zu leben, denn: „Es ist viel Arbeit und Verantwortung, keine Frage. Aber wir wollten unseren Kindern auch immer mitgeben, dass es was Schönes ist, Landwirt zu sein und dass sie stolz sein können. Das ist uns gelungen", sagen die Bauersleute.

Für mich ist dieser landwirtschaftliche Betrieb ein Paradebeispiel, was einen Erbhof ausmacht. Hier wird zusammen geholfen, auch die Vorfahren haben nie aufgegeben.

Landesrat Josef Schwaiger

​Die Zukunft des Erbhofes

So stellt sich Familie Haas auch den aktuellen Herausforderungen und blickt gleichzeitig nach vorne. „Das hier ist ein Bio-Heumilchbetrieb mit 35 Milchkühen. Das heißt zwei Mal pro Tag melken, praktisch kein Urlaub und vor allem im Sommer viel Arbeit. Doch das hat auch viele Vorteile: Man ist sein eigener Herr und bei den Kindern zu Hause. Wir tun eben, was sein muss und alle helfen mit“, erklären Christine und Martin, die vier Kinder haben. Der jüngste Sohn Matthias wird den Hof übernehmen. „Durch die Landwirtschaftliche Fachschule und anschließende Tischlerlehre fühle ich mich gut vorbereitet. Mitgearbeitet haben wir ja schon immer, man wächst mit dem Hof und allen Pflichten auf“, sagt der Jungbauer.

Vier Generationen am Hof

Wenn die Großfamilie am Pfarrhubgut in Thalgau zusammenkommt, dann wurlt es - vor allem, wenn die Enkerl zu Gast sind, Uroma Maria kümmert sich um den kleinen Josef. „Endlich wieder mal ein Josef, wunderschöner Name“, schmunzelt Landesrat Josef Schwaiger als er Familie Haas besucht. „Für mich ist dieser landwirtschaftliche Betrieb ein Paradebeispiel, was einen Erbhof ausmacht. Hier wird zusammen geholfen, vier Generationen kommen zusammen, auch die Vorfahren haben nie aufgegeben. Die Kette der Übergaben innerhalb der Familie ist nie gerissen, alle Probleme der jeweiligen Zeit, alle Schicksalsschläge wurden bewältigt – und das seit fast 400 Jahren“, so Schwaiger. REP_240711_70 (mel)