Was in unserem Bundesland Funde aus der Keltenzeit betrifft, ist das Zentrum der Dürrnberg bei Hallein. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt hat sich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Immer wieder Sensationsfunde
Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern- bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich detailverliebte Objekte wie die „Schnabelkanne“ und Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung, die „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Museum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Der Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.
Alle Objekte vom Dürrnberg
Benjamin Huber, Kulturvermittler im Keltenmuseum, betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung, sogar Exkremente. Wer sich darunter in der Praxis nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“
Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg.
Benjamin Huber, Kulturvermittler Keltenmuseum
Ortzum Mitmachen
So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber.
Knochenlabor
Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden.
Essgewohnheiten der Eisenzeit
Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei - und jetzt bitte nicht an Idefix denken – auch Hunde am keltischen Speiseplan. REP_230324_40 (ap/mel)